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Der von Menschen besiedelte Teil der Galaxis ist in Aufruhr: Mächtige Energiewellen erschüttern die Welten und selbst die Interstellare Kommission hält keine Antworten bereit. Ist der geheimnisvolle Planet Epsilon IV für die Verwerfungen verantwortlich? Denn er verschwand genauso plötzlich wie er auftauchte. Von der vor Jahrzehnten entsandten Expedition fehlt jede Spur in den Datenbanken der Kommission und ihres militärischen Arms, dem Komplex.
Und auch die freien Mutanten, die Murfs, die gegen die Kommission rebellieren, wollen die Macht der Energiewellen für sich nutzen. Ebenso wie die kriegerischen Arvingar und die mysteriösen An Dan. Ganz zu schweigen von den vielen Abenteurern und Söldnern, die das große Glück suchen.
Wird es dem Komplex gelingen, für den Erhalt der Ordnung zu sorgen und zu verhindern, dass die unbekannte Macht und ihre Artefakte in falsche Hände gerät?
Abseits der großen Schlachten finden sich eine Handvoll Abenteurer aus allen Fraktionen und Welten auf dem vergessenen Planeten Skrot wieder. Jüngste Messungen deuten an, dass hier eines der wertvollen Artefakte auftaucht ist …
Wem ist das Schicksal zugetan und wer siegt auf der Suche nach den Artefakten, die das Kräfteverhältnis im Universum für immer verändern könnten?

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Ich bin jung. Zu jung vielleicht für das Kommando eines Kriegsschiffs des Komplex. Doch die Interstellare Kommission hat mir vertraut, und nun stehe ich auf der Brücke, während die grauen Umrisse von Skrot unter uns auftauchen – ein Schrottplanet am Rand des besiedelten Raumes, und vielleicht das Epizentrum des größten Rätsels unserer Zeit.
Während wir uns dem Orbit nähern, gehen mir die alten Geschichten durch den Kopf. Jeder Kadett des Komplex kennt sie, doch jetzt klingen sie anders – weil ich weiß, dass ich selbst Teil ihres Fortgangs bin.

(Die Geburt einer neuen Ära)
Man lehrte uns von den ersten Raumstationen, den Pioniersiedlungen auf Mond und Mars. Von den Generationenschiffen, die hinauszogen, getragen von Fusionsantrieben, um ferne Sterne zu erreichen. Manche Kolonien blĂĽhten, andere wurden vergessen, verschollen in der Stille des Alls. Es war der Anfang der groĂźen Reise der Menschheit.


(Die Jahre der ZerwĂĽrfnisse)
Doch nicht alles war Fortschritt. Auf der Erde selbst brach das Chaos aus: Klimawandel, Dürren, Hunger. Küstenstädte gingen unter, Kontinente verwüsteten, Ressourcen wurden in blutigen Kriegen geraubt. Staaten zerfielen, Regierungen brachen zusammen, Grenzen lösten sich auf. Die Menschheit taumelte, und die alte Ordnung verbrannte im Lärm von Aufständen und im Feuer der Kriege.
Doch aus der Finsternis erhoben sich die Vorboten der Kommission – Kräfte, die genug Macht, Wissen und Entschlossenheit besaßen, die Welt neu zu formen.

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(Der Aufstieg der Interstellaren Kommission)
Was als Notgemeinschaft von Konzernen und Reststaaten begann, wurde zu einer neuen Vision: die verstreuten Kolonien zu vereinen. Mit Diplomatie, Handel und der Macht ihrer Technologien spannten sie ein Netz zwischen Erde, Mars, den Monden der Gasriesen und den interstellaren Kolonien.
So entstand die Interstellare Kommission, die Herrschaft über die Vereinten Planeten. Von da an lag das Schicksal der Menschheit nicht mehr in den Händen einzelner Nationen, sondern in einer Regierung der Sterne.


(Sicherheit und BlĂĽte)
Der Komplex – mein Komplex – wurde zur Schutzmacht dieser Ordnung. Wir hielten die Handelsrouten offen, sorgten dafür, dass kein Planet wieder in Isolation versank. Der Handel blühte auf, Wohlstand breitete sich aus. Wissen und Ressourcen flossen zwischen den Welten, und die Menschheit stand geeint da, wie nie zuvor.
Man erzählte uns, wir seien Hüter des Friedens, die Stimme einer geeinten Zivilisation. Wir glaubten daran. Ich glaubte daran.

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(Ein neues Kapitel der Menschheit)
Die Interstellare Kommission war mehr als eine Regierung. Sie war ein Versprechen: Dass wir zusammen, als Vereinte Planeten, stärker waren als je zuvor. Dass wir unseren Platz im Kosmos gefunden hatten. Es war das Zeitalter der Sterne – das Zeitalter, in dem ich geboren wurde.


(Die GroĂźe Welle)
Ich erinnere mich genau an den Moment, als sie kam. Ich war noch nicht im Kommando, sondern ein Kadett auf einem Schulungsschiff. Doch jeder von uns spürte es – nicht nur in den Messgeräten, nicht nur in den Anzeigen des Subraums, sondern in uns selbst.
Eine mächtige Energiewelle hatte die gesamte Galaxie erschüttert. Sie erfasste alle Welten der Menschheit, jede Kolonie, jede Station. Gewaltige Mengen fremdartiger Energie, die niemand erklären konnte.
Die Akademie versuchte uns einzureden, es handle sich um ein kosmisches Naturphänomen. Aber schon damals wussten wir, dass dies keine Supernova, kein Schwarzes Loch gewesen sein konnte. Die Energie war anders, absolut fremdartig. Die Erebonische Welle – so wurde sie später genannt. Wer auch immer sie beherrschen konnte, würde über eine Macht verfügen, die alles Bekannte überstieg.

Die Spur führte nach Epsilon IV. Ein Planet in einem Sternensystem, das vor Jahren wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Expeditionen wurden entsandt – ich erinnere mich, wie wir voller Ehrfurcht die Namen jener Schiffe lernten, die aufbrachen, um das Unmögliche zu ergründen. Und dann: Schweigen. Die Expeditionen verschwanden, Epsilon IV verschwand mit ihnen, und als ob die Wirklichkeit selbst neu geschrieben worden wäre, fehlte in den Archiven der Kommission und sogar des Komplex jede Spur. Kein Datensatz, kein Funkspruch, kein einziges Bit Information blieb.
Die zweite Spur wies auf Skrot. Ein armseliger Schrottplanet, ein Überbleibsel uralter Schlachten, auf dem Siedler Schiffswracks ausschlachteten und mit Piraterie überlebten. Dort, wo nichts von Wert mehr zu sein schien, maßen unsere Sensoren plötzlich eine Strahlung – fast identisch mit jener der Großen Welle. Eine Reststrahlung, vielleicht ein Hinweis auf das, was sich entfesselt hatte.
Es war ein gefundenes Fressen für alle. Söldner aus der Peripherie, Glücksritter aus den Kolonien, Abenteurer aller Fraktionen stürzten sich auf Skrot. Sie wollten Ruhm, Reichtum, oder einfach ein Stück von jener Macht, die die Galaxie erbeben ließ. Ihnen folgten die Flotten des Komplexes – meine Flotte – und mit ihnen die Schiffe der Arvingar, der Murfs und, unheilvoll wie immer, die der An Dan.

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(Ein unsicheres Patt)
Nun stehe ich hier, auf der Brücke meines Schiffes, im Orbit über Skrot. Wir belauern uns, wie Raubtiere, die den ersten Fehler des anderen erwarten. Kleine Scharmützel lodern unten auf der Oberfläche, Überfälle zwischen Söldnerbanden, doch der große Zusammenstoß bleibt aus. Noch.
Die Frage brennt unausgesprochen in jedem von uns:
Greifen wir ein und zeigen die volle Macht des Komplex? Oder halten wir uns zurück und riskieren, dass andere die Artefakte zuerst an sich reißen? Haben wir genug Kräfte, um die Ordnung der Kommission durchzusetzen, wenn es eskaliert?
Ich weiß, dass ein einziger Funke genügen könnte, um aus diesem Patt einen Flächenbrand zu machen, der auf andere Welten überspringt. Und dann würde die Große Welle nicht nur ein Rätsel bleiben – sondern der Auslöser für den nächsten galaktischen Krieg.
Das Schicksal könnte sich hier, auf diesem vernarbten Planeten voller Schrott und Staub, entscheiden. Wem werden die Geheimnisse der Großen Welle zufallen? Werden wir nur Bruchstücke finden – oder eine Macht, die das Kräfteverhältnis im Universum für immer verändern könnte?
Ich bin jung. Vielleicht zu jung für diese Verantwortung. Doch ich weiß: Wenn die Entscheidung fällt, wird mein Schiff, mein Kommando, mitten darin stehen.